Dienstag, 11. Dezember 2012

Gletschertour Piz Morteratsch

Nachdem wir uns bei diversen Gletscherkursen vom Alpenverein kennengelernt hatten, beschlossen wir als Gruppe unsere erlernten Fähigkeiten auch mal auszuprobieren. Unsere Wahl fiel auf die sehr bekannte Berninagruppe, der sogenannte "Festsaal der Alpen", mit dem Piz Morteratsch und Piz Palü und Biancograt in seiner Nachbarschaft. Also planten wir anhand des präzisen  Führers Hochtouren Ostalpen die Tour.
Wie geplant, sind wir von Pontresina aus am Morteratschgletscher entlang aufgestiegen.

Blick beim Aufstieg zum Piz Palü
Man geht durch Zirbenbestand und nach und nach öffnet sich die Landschaft und man überblickt den Morteratschgletscher und einen weltberühmten Gipfel nach dem anderen. So z.B. den Piz Palü, Piz Bernina, die Bellavista und die Diavolezza. Der Weg windet sich nach oben und durch die Höhe wird es mit dem Atmen etwas schwerer. Nach ca. 2 Stunden ist man an der Bovalhütte, die schon auf fast 2500 Hm ist.


Die Hütte bietet gutes Essen und komfortable Schlafplätze.

Anderntags sind wir sehr früh aufgebrochen und im Kuddelmuddel der vielen Gipfelaspiranten ging es hektisch zu. Im Anbruch des Tages gingen wir langsam los um uns warm zu laufen. Es ging lange einen Steig später über Schutt bergauf, manches Mal war es  schwer, den richtigen Weg zu finden.
am Schluß  steilt der Schutt auf










Um vollends auf die Fuorcla Boval, eine Scharte, zu gelangen muss man noch eine steile Felswand im 1. Grad überwinden. Aber nicht abschrecken lassen, sie sieht von unten schlimmer aus als sie ist!
Nach 2,5 Stunden erreichen wir also den Übergang, auf dessen anderer Seite der Gletscher zum Gipfel beginnt.

Vor uns ist der Weiterweg nach oben zu sehen, der Gipfel zieht noch etwas nach hinten links.





Fuorcla Boval


Auf dem Gletscher legen wir unsere Ausrüstung an und seilen uns erstmal zusammen. Schnell steilt sich der Gletscherhang auf und an der steilsten Stelle beträgt das Gefälle 40 Grad. Für uns Grund genug, mal eine Eisschraube zu setzen und das Seil durchlaufen zu lassen.
Die Spur war gut ausgetreten und leicht zu finden- im Nebel stell ich mir das schwieriger vor- vor allem weil man schnell an die Abbruchkante des Gletschers zum Morteratschtal geraten könnte.
Schließlich die letzten Meter, man ist schon ganz schön am Japsen, zieht die Spur noch weit nach Süden, bis man endlich nach weiteren 1,5 Stunden am Gipfel steht.


Piz Bernina, Piz Bianco mit Biancograt

Bei herrlichem Wetter hatten wir eine 360 Grad Rundumsicht und wir sogen die Eindrücke in uns auf. Biancograt, Piz Rosegg und Piz Palü- ein Augenschmaus.


Piz Palü und Bellavista


Es fiel uns schwer, den Gipfel zu verlassen, aber um zur Tschiervahütte zu kommen mussten wir los. Wir hielten uns also an der Fuorcla Boval links und gingen den Gletscherkessel weiterhin angeseilt bergab. Nochmal 2,5 Stunden brauchten wir für den Abstieg, nach dem Gletscher dann auf Moränenschotter und am Schluß kurz über eine Leiter. Letztendlich auf einem Pfad vollends zur schönen und modernen Tschiervahütte. Eine tolle Tour findet hier seinen Abschluß, die ich nicht so schnell vergessen werde! 


Blick zurück auf den Biancograt




Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen