Montag, 17. September 2018

anspruchsvolle Wanderung auf den Gantkofel, dem Hausberg von Eppan

links ist die Kematscharte zu erkennen, rechts die große Scharte, Gantkofel ganz rechts
Bei jeder Fahrt in den Süden fiel mir dieses helle Felsenriff im Mendelkamm auf. Wie ein Schiffsbug ragt es, aus dem ansonsten eher flach wirkendem Kamm, heraus. Doch der Schein trügt, die schwere Wanderung dauert ungefähr fünf bis fünfeinhalb Stunden und es gilt knapp 1000 Höhenmeter zu überwinden.

Im Rother Wanderführer Bozen/ Kaltern von Dumler, Hirtlreiter und Hüsler wird die Tour detailliert beschrieben. 
Gasthof Buchwald
So kommt man am Besten von St Michael in Eppan über Berg auf einer steilen, engen Bergstraße nach Buchwald, dem Berggasthof, der nur von Donnerstag bis Samstag offen hat. Dort gibt es einen kleinen Parkplatz. Das Ziel ist von dort kaum auszumachen, sofort geht es in der Wiese steil nach oben und man ahnt bereits, wie man hier am Osthang die nächsten Stunden in der Sonne schmort.


Ein Stück steil empor und alsbald trifft man auf den grossen Querweg 9/ 536, um zur grossen Scharte zu gelangen. Still und ruhig läuft man da entlang und 30 Minuten später zweigt der Wanderweg 536 ab. Der Weg entwickelt sich zu einem Traumpfad: Unter Buchenlaub steigt man einen abenteuerlichen Gebirgspfad hoch, ohne irgendetwas von der Zivilisation mitzubekommen.
Weg 536 zur grossen Scharte
Nach einiger Zeit steilt sich das Felsenriff auf und man hat keine Ahnung, wo zum Teufel man dort durchkommen sollte. Doch der Weg windet sich geschickt durch die Felsstufen. Dort sind einige Drahtseile angebracht, aber es ist wenig ausgesetzt. Ein bißchen muss man hier die Hände zu Hilfe nehmen und eh man sich versieht, hat man die steilsten Stellen hinter sich und es wird zur grasigen Scharte hin immer flacher.
im anspruchsvolleren Teil des Wegs zur grossen Scharte
Nun befindet man sich auf einem Hochplateau und wenn man sich nach rechts wendet, kann man hintereinander den höchsten Punkt, mehrere Sendemasten, schliesslich das Gipfelkreuz und eine Militäranlage besichtigen.
Blick vom Gantkofel nach Bozen
Beginn der Kematscharte
Sind wir zuerst auf einem schmalen Pfad am Rand des Riffs gegangen, wenden wir uns nach dem Genuss dieses Wahnnsinnsausblicks zum Weg Nummer 500, der in flachen Wiesen wieder zurück führt. Dort sind Mountainbiker, Almbesucher, Wanderer und Einheimische unterwegs, da es ja die flache Seite des Berges ist.


Nach der lieblichen Wanderung durch die grasigen Flächen, wenden wir uns nach links, dem Weg Nummer 546 zu, der leicht zu übersehen ist. Kurz danach deutet der Wegweiser in einen Einschnitt, die Kematscharte.


Anfangs steil, mit guter Holzkonstruktion, die den Schotter befestigt, wird es zunehmend immer steiler, links und rechts werden die senkrechten Felswände immer eindrucksvoller und beengender.
Unglaublich, wie man hier rauskommen soll, denn es wird  auch immer schattiger und enger.

steilst geht es hinab in der Kematscharte
Dann die Krönung, ein Felsabsatz, der mit einer zehn Meter langen Leiter überwunden wird. Wem das zu ausgesetzt ist, kann auch durch einen Felsdurchschlupf kriechen.
die zehn Meter Leiter in der Kematscharte
"Wow" entfleucht es uns, "das ist ja in bester Brentaklettersteigmanier" und freuen uns, diese schwere Stelle gemeistert zu haben.
Wir hatten den Eindruck, dass es für nicht Schwindelfreie besser wäre den Weg andersherum zu gehen. Dann ist die Leiter somit im Aufstieg zu bewältigen.
 Anschließend  wird der Weg leichter und taucht wieder in die Waldhänge unter den Felsen ein. Wieder geht es auf schmalem, steilem Pfad hinunter und zum Schluß wird es gangbarer und flüssiger. Am Ende taucht man aus dem Wald auf die Wiese des Gasthofs auf und erfreut sich der tollen Tour. 

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