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Guten Morgen, aufstehen ihr Schnarchnasen " schallte es früh
morgens durchs Zimmer, wir hatten einen langen Anstieg vor uns. Auf
dieser letzten Etappe der Transalp Tirol mußten wir noch über das
Eisjöchl- warum das so heißt, mußten wir am eigenen Leib erfahren!
Wir
fuhren uns das Tal hinter warm und nach der Lazinser Alm beginnt der
Anstieg Richtung Eisjöchl. Achim Zahn schreibt hierzu in
seinem Alpencross-Buch
Ostalpen:
"Es gibt Berggringos, die vor den vielen Augen der Wandersleute
an der Lazinser Alm auf der Militärstraße anfahren, als gehe
es um das Bergtrikot. An der ersten Wasserablaufrinne werden sie aus
dem Sattel bugsiert. Ein neuer Versuch scheitert ganze 10 Meter
weiter an der nächsten hochgestellten Steinplatte. Dann rutscht das
Hinterrad in einer Serpentine durch. " Später schreibt er: "
Da fährt niemand hoch. 100 Hm weiter oben eine neuerliche Anfahrt.
In einer ausgewaschenen Felsfurche verklemmt sich das Vorderrad.
Einige Gringos fliegen über den Lenker. Andere verläßt langsam die
Kraft. Auch die Luft wird dünner. Nach 2 Stunden erreichen die
Trikotträger mit hochrotem Kopf und völlig ausgepumpt das
Schutzhaus." Dem ist nichts hinzuzufügen.
Mit
unseren schweren Freeridern war ans Fahren ja eh nicht zu denken, so
kamen wir erschöpft, aber ohne hochrotem Kopf (was aber auch an der
Temperatur von 5 Grad über Null lag) an der Stettiner
Hütte auf
2879 m an.
Es
hatte ununterbrochen genieselt und oben lag noch etwas Schnee- so
versuchten wir uns für die Abfahrt in der Hütte zu wärmen.
Nach
einem deftigen Speckknödel in Melonengröße (ungelogen), gings zum
Eisjöchl rüber. Wir hätten es im Nebel beinahe nicht gefunden,
doch schließlich fanden wir es und in der Kälte trödelten wir
nicht lange und ließen staunende Wanderer hinter uns.
Anfangs
sehr steil und nass, später flowig auf breitem Wanderpfad abwärts.
Übrigens
müssen die Bremsklötze hierbei 2290 Höhenmeter Abfahrt einbremsen-
ein schier nicht enden wollender Rausch der Geschwindigkeit.
Schlussendlich
passierten wir mehrere Almen, immer weiter im Pfossental abwärts.
Auf der Strasse raus ins Schnalstal und am Schluß ins Vinschgau.
Nach 2 Platten und die dadurch entstandenen Verzögerungen
verzichteten wir auf den Waalweg zu Schloß Juval und fuhren direkt
ab nach Meran. Dort wartete der Zug zum Nachhausefahren auf
uns.
Eine
tolle Tour fand hier seinen Abschluß, sie war hart, hat uns aber
allen sehr gefallen. Wir können sie nur jedem, der schwierige Trails
und anstrengende Schiebestrecken mag, ans Herz legen. Wir schworen
uns, so etwas zu wiederholen! Solche Erlebnisse sind einfach
unvergesslich.
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