Donnerstag, 3. September 2015

eindrucksvolle Überschreitung des Col di Lana in den Dolomiten

Übergang vom Col di Lana zum Monte Sief
Weithin bekannt ist der Col di Lana durch seine traurige Geschichte im 1. Weltkrieg. Liessen dort doch 10 000 Soldaten ihr Leben in einem sinnlosen Stellungskrieg. Deshalb bekam der Berg seinen Beinamen "Blutberg". Das grausame Geschehen gipfelte 1916 mit der Sprengung des höchsten Punkts, dessen Krater heute noch zu sehen ist und den Italienern keinen Vorteil brachte.

 Die Österreicher konnten vom Nebengipfel aus weiterhin ihre Stellungen halten.

Obwohl der Berg nicht zum offiziellen Friedensweg gehört, folgten wir Helmut Dumler in seinem Buch: "Auf dem Friedensweg in die Dolomiten" und überschritten den Col di Lana. 
Pieve di Livinallongo
So stiegen wir 2015 nach einer angenehmen Nacht  im Hotel Alpino in Pieve di Livinallongo gemütlich bergan, genossen die Kühle des Morgens und blickten zurück auf den im Sonnenschein rot schimmernden Gletscher der Marmolada.
Bald zweigt der Weg Nummer 21 von der Strasse ab und abwechslungsreich windet sich der meist gut markierte Pfad den steilen Hang hinauf.
 Geschickt angelegt im Schatten der Bäume folgt der Weg dem Südostrücken aufwärts, vorbei an einem ehemaligen Rifugio, einer Brunnenfassung und alten Kavernen. Immer wieder gibt es Interessantes zu sehen, bis man aus den Bäumen herauskommt und die steilen Wiesenhänge des damaligen Kampfgebietes sieht. Dort informieren Tafeln über das Kampfgeschehen und man bekommt einen Überblick über die Örtlichkeiten.
oberhalb des "Napoleonhut" am Col di Lana
 Anstrengend geht es in der Sommerhitze nun an Kavernen vorbei bald den Gipfel vor Augen. Es sind satte 1000 Höhenmeter auf ein paar Kilometer zu überwinden. Endlich erreicht man den Gipfel mit seinen wunderschönen Blumenwiesen rundherum. Deutlich ist der Krater der Sprengung zu sehen, die zur Erinnerung erbauten Kapelle und man hat einen Panoramarundblick auf viele Dolomitengipfel. 
Kapelle auf dem Col di Lana
 
Sellastock und rechts im Vordergrund Monte Sief
Tief unter uns liegt zum Greifen nah, Pieve, unser Ausgangspunkt. Nach einer Brotzeit und dem erfurchtsvollen Betrachten all der beeindruckenden Felsen und Gipfel im Umkreis, machten wir uns auf den Weg über den spannenden Steig hinüber zum Sief. Meistens am etwas ausgesetzten Grat, führt der Steig, der an einigen Stellen mit Drahtseilen gesichert ist, hinüber. Einmal muss man auch die Hände dazu nehmen, der Rest ist für einen geübten Wanderer machbar- etwas Schwindelfreiheit vorausgesetzt.

am Grat zum Sief


Diese Steiganlage führt beeindruckend an restaurierten Stellungen, Gräben und Stollengängen vorbei.Vom Gipfel des Sief steigt man  wiederum an endlos langen Schützengräben entlang den kompletten Nordrücken ab.
Bald erreicht man den lieblichen Passo Sief, wandert weiter Richtung Pizo Setsas. Nach einer Steigung verlässt man die Weide, wechselt auf Sentiero 23 nach Osten und in stetem Auf und Ab geht man an Felswänden entlang.

Um auf den Passo Valparola zu gelangen, muss noch eine Stufe überwunden werden, die einem nochmal Kraft abverlangt.  

Nach einem anstrengenden Wandertag erreichten wir glücklich das
Rifugio Valparola  und liessen die Eindrücke des Tages bei einem guten Essen und dem vorzüglichen Zirbenschnaps Revue passieren. Die nette, deutschsprechende Hüttenwirtin dort hat unseren Aufenthalt gekrönt.

unter dem Pizo Setsa zum Valparola- Pass
 GPS- Daten: Col di Lana

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