Samstag, 28. September 2019

Wanderung auf den höchsten der Gardaseeberge- der Monte Cadria

die Cima Cadria
Da der Gipfel des Cadria unbemerkt in einem Seitental des Ledrotals liegt, wird er oft übersehen. Doch mit seinen 2254 Meter Höhe ist er klar der höchste aller Gardaseegipfel.
 Schon vor zehn Jahren wollten wir im Mai auf die höchste Stelle kommen, blieben aber im Schnee stecken...
Über die Jahre grauste uns  etwas vor dem Aufstieg,

denn auch mit dem MTB bin ich den Aufstiegsweg schon mal "gefahren". In der Nozzolo piccolo- Tour schoben wir fast den ganzen Weg hinauf.
Doch diesmal packten wir es an und versuchten mit dem E-bike wenigstens einen Teil der Tour zu fahren, doch unglaublicherweise ist das so brutal steil, dass der Motor schnell ans Limit kommt.
Betonauffahrtsrampe zur Malga Vies
Doch nochmal von Anfang an:
Im Val di Concei, einem kleinen Seitental des Ledrotals, zweigt das Val di Molini, einem noch kleineren Seitental ab.
Die Abzweigung ist hinter Lenzumo und es wird auf einen "Parco Publicco" hingewiesen.
Ein Stückchen geht es noch gemächlich bis zu einem Haus und danach  steilt es sofort  auf den typischen italienischen Betonstrassen auf und zwar unfassbar steil und vor allem anhaltend. Erst kurz vor der Malga Vies gibt es ein paar Häuschen am Weg 423 und plötzlich steht man  auf der Almfläche der Malga Vies, die nicht einladend aussieht. Deshalb hält man sich rechts an kaum erkennbaren Spuren durch die Wiese. Bald befindet man sich wieder auf einem deutlichen Weg, der ebenso steil weiter durch einen Felsdurchlass zieht.
zwischen Malga Vies und Malga Cadria
Endlich legt sich das Gelände zurück und es  macht auf. Man erreicht die Hochalmfläche der Malga Cadria, die meist verschlossen ist und man an kein Wasser kommt. Vor allem die Weitwanderer, die am Sentiero della pace unterwegs sind, wird das enttäuschen. Denn ab hier ist die Weg identisch, mit unserem zum Monte  Cadria.
Gut beschildert folgt man der Nummer 423 rechts an den Bergrücken, wo der Pfad schmäler wird und sich in die Höhe windet. 
Im Rotherführer wird die Wanderung als "rot", also mittelschwer, bezeichnet.
Ich tendiere eher zu schwer, denn am Bergrücken gibt es ein paar Stellen, die mit Drahtseilen gesichert, stark abschüssig, teilweise ausgesetzt und in steilsten Grasflanken zu meistern sind.
Bei Nässe stelle ich mir das richtig gefährlich vor. Das Steiglein wechselt von einer Seite zur anderen, es geht auf und ab und oft gibt es Stellungen und Kavernen aus dem ersten Weltkrieg zu sehen.

Am letzten Gipfelaufbau mündet unser Abstiegsweg von links aus dem Talschluss über eine Grasflanke.

Die letzten Schritte winden sich ausgesetzt um den Gipfel. Geschafft, endlich steht man am Gipfel und kann die bombastische Aussicht über all die nahen und fernen Berge genießen.
kurz unterm Gipfel des Monte Cadria
Gipfel des Monte Cadria
Kurz vorm Gipfel zweigt der Sentiero della pace nach links über die Gratkette ab, die sich  in Hufeisenform um das Val di Concei legt. Das wäre der Weiterweg für die Friedensweggeher. Vieles davon sind wir gegangen, aber die Aussicht, dass man vom Judikariental 1500 Hm hier heraufsteigt und dann ohne Wassernachschub über diesen Gipfelkranz steigt, der sehr ausgesetzt wirkt, hält uns weiterhin davon ab (Wegzeit 13 Stunden und 27 Km).
In der anschließenden Bocca del Ussol kann man zur Malga Casinotto absteigen, die aufgelassen wurde und oft von Hirten belagert wird. Siehe damaliger Bericht.
Weiterweg des Sentiero della pace über die Gipfelkette nach Norden vom Monte Cadria aus
Doch wir wenden uns nach einer Pause wieder unserem Aufstiegsweg zu und verlassen ihn bald, um in den genannten Graskessel abzusteigen. Diese Variante ist deutlich kürzer und schneller und bald können wir  über die Malga Cadria wieder absteigen. Diese Wanderung ist sehr zu empfehlen, sie ist spannend, aussichtsreich und einsam.
Hier die GPS- Daten dazu.

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