Sonntag, 6. Oktober 2019

Bike& Hiketour auf den im ersten Weltkrieg hart umkämpften Dosso dei Morti

auf dem Dosso dei Morti
Diese Ecke im einsamen Judikariental ist Teil des Sentiero della pace. Dieser Weitwanderweg kommt vom Adamello über das Rifugio Trivena und würde dann über das Val d`Arno und dem Monte Corona zum Dosso dei Morti folgen. Diese Friedensweg- Etappe ist 29 km und 11 Stunden lang.
Deswegen ließen wir sie damals auf unserem Friedensweg aus und entschieden uns, diese Berge später anzugehen. 
Gesagt- getan, im September 2019 war es soweit und um uns das Ganze etwas leichter zu machen kombinierten wir die Besteigung mit einer Anfahrt mit dem Bike.
Wir entdeckten Ralf Glasers Dosso dei Morti- tour und absolvierten sie andersherum, da mein Begleiter unsicher beim Abfahren ist.


Aus dem verschlafenen Örtchen Roncone geht es bald steil bergauf durch das Val Bondone. Immer wieder sind Häuschen und Almen zu sehen und nach einiger Zeit verläßt man die Strasse und folgt dem ausgeschilderten Militärweg.
Dosso dei Morti Markierung 1109
Zwischendurch gibt es steilere Direktanstiege für Wanderer, die man aber ausläßt. Der Weg ist gut zu fahren und steigt Kehre um Kehre höher durch den dichten Wald. Ein Hinweisschild weist auf die Gefahr von Bären hier im Adamello- Brenta- Gebiet hin. Gesehen haben wir keinen. Das Schottersträßchen ist gut zu fahren , nur ein paar mal liegen Felsbrocken am Weg und zweimal ist der Weg abgerutscht und muß bikeschiebend überwunden werden.
Glasers Abfahrt- unsere Auffahrt

Militärsträßchen zur Malga Avalina
Nach 1000 Hm mündet man auf eine Wiese und der Weg zweigt sich auseinander nach rechts zur Malga Stablo Fresco und links zur Malga Avalina.
Wir wenden uns nach links und erreichen schnell die Alm. Hier läuft der Sentiero della pace entlang und unser Weg folgt den weiten Kehren an alten Stellungsresten vorbei höher. 
40 Minuten sind veranschlagt auf den Gipfel, um die letzten 213 Hm zu überwinden.
die letzten Meter zum Dosso dei Morti
Der Gipfel ist ein unscheinbarer Grasberg, der im ersten Weltkrieg zeitweise stark umkämpft war. Denn das Judikariental wäre eine Einbruchspforte für die Italiener gewesen. Laut den Berichten von Heinz von Lichem gab es dort viele Granatenangriffe der Italiener und Auseinandersetzungen zwischen  umherstreifenden Patroullien.
Der Talboden wurde von Festungswerken gesichert und so verlagerte sich der Krieg auf die Höhenzüge. Gegenüberliegend ist die Cima Cadria, die seinerseits stark befestigt und umkämpft war.
Sentiero della pace über Corno vecchio als nächster und Monte Corona im Hintergrund
Wir wanderten noch weiter über den Grat, der sich zum Corno Vecchio und zum Monte Corona zieht. Der Pfad ist teilweise nur schwach ausgeprägt und verlangt Trittsicherheit. 
Wir ließen unsere Blicke zum Monte Corona schweifen, der noch in weiter Ferne lag und resümierten, dass für uns diese Friedensweg- etappe viel zu lang wäre und wir zurecht darauf verzichteten.
Wir kehrten um und fanden den in einigen Karten eingezeichneten Weg zur Malga Stablo Fresco nicht und so gingen wir auf dem gleichen Weg zurück.
Die Abfahrt auf der Teerstrasse über die Malga Le Pozze war einfach und schnell und so freuten sich unsere Beine, dass wir so schonend vom Berg herunterkamen.
Rückblickend kann man die Tour nur empfehlen, denn die Aussicht, die Landschaft, das Historische und die Bergeinsamkeit ist einfach umwerfend.

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