auf dem 136 Kehren- Trail hoch über dem Idrosee |
Auf dem Blog des freeride-blog.de entspann sich gleich eine Diskussion von wem denn jetzt eigentlich der Trail mit den 136 Kehren sei. Die Lokalmatadore störten sich dran, dass er von Ralf Glaser sei, der betonte aber sofort, dass er ihn nur beschrieben hat, Stanciu und Toniolo seien da wohl noch früher dran gewesen. Doch niemand weiß wieviele Einheimische da schon davor unterwegs waren....
Fest steht jedenfalls, dass es ein genialer Trail ist, gekannt habe ich diesen schon von dem Film: Trailhunter Gardasee, der unter Anderen auch diese Tour im Gardaseegebiet vorschlägt.
Schotterauffahrt nahe Bondone im ersten Teil der Tour |
Er hat wirklich alles, was ein Supertrail haben muss: Spiel, Spass, Spannung- nee- ich meine schöne Landschaft, flowige Trails, interessante Kriegsreste und eine Brise Abenteuer.
Direkt vom Campingplatz am Idrosee fährt man los, gondelt ruhig auf der Teerstrasse nach oben, durch kleine Ortschaften. Biegt dann auf eine kleine Strasse, die später zu einem Schotterweg wird, ab. Es geht immer wieder auf und ab und verlangt Ausdauer. Kein Tropfen Wasser ist hier am Anstieg zu finden, bei 1600 Höhenmeter Auffahrt sollte man also genügend mitnehmen.
Lange ist man unter Bäumen unterwegs, hat wenig Aussicht, aber zumindest Schatten. Der Weg windet sich um einen Hang nach dem Anderen, um sich schlussendlich zu einem Militärpfad zu verengen, der steil und leicht ausgesetzt an der Bocca Cocca endet.
kurz vor der Bocca Cocca |
Unspektakulär fährt man von dort auf der anderen Seite wieder ab, um später auf der Südseite des Monte Stino in der prallen Sonne hochzufahren zum Rifugio Stino. Dort kann man endlich wieder Flüssigkeit auffüllen und sich regenerieren für die bombastische Abfahrt.
Unauffällig zieht der Weg an der Hütte vorbei zum Gipfel des Monte Stino, an dem man Privatbesitz durchquert und einige Stellungen des ersten Weltkriegs zu besichtigen sind.
Erschreckend steil geht es hier nach unten und die ersten Kehren sind unfahrbar. Doch anschliessend ändert sich der Pfad und die Kehrenorgie beginnt.
fein säuberlich übereinander gestapelte Serpentinen |
Unglaublich wie sich der Trail in den Steilhang schmiegt, die meisten Kehren sind für den Durchschnittsfahrer fahrbar, nur wenige sind eng, steil und verblockt.
Es macht riesig Spaß, Kehre um Kehre abzuspulen. Man braucht kaum seine Bremsen, so gleichmäßig geht's hier nach unten.
Bremse auf, Fahrt aufnehmen auf den geraden Stücken, kurz anbremsen, rum um die Kehre, laufenlassen....und das 136 mal!
Johlend wedeln wir Kehre um Kehre tiefer. Ewig meint man abzufahren, 1000 Höhenmeter sind es und der Pfad spuckt einen am Idrosee aus. Kurz kann man sich nicht vorstellen, wie es weitergeht, doch man steigt nochmal aufwärts und überwindet die Felswand, die Einen vom Ausgangspunkt trennt, auf einem gefährlichen Schmugglersteig. Also Vorsicht und auch ein bißchen Kraft aufheben und schon ist man freudestrahlend zurück am Campingplatz.
am Schmugglersteig besteht Absturzgefahr! |
Einer der besten Trails, die ich je gefahren bin.
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