Donnerstag, 28. Mai 2015

Wanderung vom Ledrosee zurück in die schauderhafte Zeit des Gebirgskriegs an der Cima d´oro

unterwegs am Hang der Cima d ´Oro

Oswald Mederles Wanderführer "Auf den Spuren der Tiroler Front" brachte uns auf die Idee, diese wunderbare Wanderung auf den Kamm der Berge oberhalb vom Ledrosee zu unternehmen. Wir waren schon oft hier in dieser Gegend unterwegs, aber dieser Weg war uns noch unbekannt.
Die Anfahrt vom Gardasee gestaltet sich einfach, man fährt durchs Tunnel zum Ledrosee hinauf und an der Mitte des Sees, in Mezzolago fährt man bergan und parkt am Ende der Asphaltstrasse an mehreren Parkmöglichkeiten.
Mederle beschreibt seinen Tourenvorschlag am Weg 453 entlang, wir jedoch folgten dem ausgeschilderten "Camminamento austro- ungarico".





Dieser Steig ist in vielen Karten nur unzureichend verzeichnet, anfangs gut ausgeschildert, später verliert er sich und wir folgten dann einfach dem Forstweg. Doch zunächst windet der Pfad sich gleichmäßig durch den bewaldeten Hang, namens Costa da Salo, langsam kommt man höher und immer wieder sind verfallene Schützengräben zu sehen. Man passiert mehrmals die Forststrasse bis an einen Punkt, an dem der Weg nicht mehr nachvollziehbar und markiert ist. Doch querfeldein erreicht man bald den Waldweg und kurz an diesem entlang, trifft man auf einen herauskragenden Geländepunkt, der stark mit Schützengräben befestigt war. Peter Schlickenrieder stand hier bei seinem Beitrag zum Friedensweg im Bayerischen Rundfunk. Dort hat man herrliche Sicht auf das Ledrotal mit gleichnamigen See. Gleich im Rücken beginnt nun der wieder markierte Steig an alten, rekonstruierten Gräben, Kavernen und Unterkünften anzusteigen. Infotafeln erklären die Geschehnisse. Immer steiler wird der Weg, zieht hart am Kamm entlang, Felsen durchbrechen den Bergkamm.

Es ergeben sich immer wieder neue Ansichten und man entdeckt oft viele Stellungen versteckt hinter Ecken und Kanten, um die man neugierig schaut. Wow, wirklich abwechslungsreich dieser Sentiero.

Es folgen kleine Tunnels, steilste Schützengräben und nach anstrengendem Anstieg der Vorgipfel, auf dem das Gipfelkreuz steht. Irritiert schauen wir auf den Höhenmesser: Da fehlen noch 100 Höhenmeter bis zum Gipfel, der aber noch nicht zu sehen ist.

Ledrosee vom Vorgipfel der Cima d´Oro


Dem weiter ansteigenden Weg folgten wir nun auf dem begrasten Kamm, komplett mit einem Schützengraben durchzogen. Der eigentliche Gipfel liegt etwas zurückgeneigt, etliche Hunderte Gehmeter weiter oben.

Schützengraben bis zum Gipfel der Cima d´oro
Leider hatten wir schlechtes Wetter und die Rundumsicht am Gipfel war mager. Sicherlich hätte man bei schönem Wetter beste Sicht auf Care Alto, Tennosee und vielleicht die Brenta gehabt. So blieb uns nur, den Abstieg zu beginnen, der nach Norden am Bergrücken entlangführt. 
 
oben links Campigolo mit 453 Weg

Bald schon mündet man am Friedensweg und folgt ihm kurz nach Norden, um anschliessend bei Campigolo den 453er  nach Westen zu verlassen. Man hat nun zwei Möglichkeiten: erstens dem 453er bis ins Tal zu folgen oder zweitens  nach der Malga Dromae den Schotterweg weiter zurück bis zur auskragenden Stellung zu gehen und dort auf dem Herweg abwärts zu steigen.
Zusammenfassend ist zu sagen, dass diese fünf bis sechsstündige Wanderung nicht all zu schwer, faszinierend  und besonders lohnenswert ist!

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