Dienstag, 29. April 2014

Skitour ins Arntal von Villgraten aus: Einsam und wunderschön

Der Tourenführer versprach uns eine beeindruckende Landschaft im hinteren Arntal: Wir wurden nicht enttäuscht.
 Erst aber stand uns ein längerer Anmarsch bevor als in anderen Wintern:  Der Weg von Innervillgraten nach Nordwest zu den Stalleralmen war  im Frühjahr 2014 noch tief verschneit.
die Unterstalleralm
So stiegen wir weit vor der Wegelate Säge, das als Museum hergerichtet ist, auf den Ein- Meter dicken Schneebelag und versuchten, in einen gleichmäßigen Takt beim Steigen zu kommen. Anfangs eng im Tal, später weitet es sich und die Rundumsicht auf die Gebirgslandschaft wird frei. Man passiert einzelne Hütten und nach einer guten Stunde lagen zuerst die Unterstalleralm und später die Oberstalleralm vor uns: So stell ich mir in den Heimatfilmen eine Alm vor- urige Holzhütten in lieblicher Natur. Und das Beste an diesem Tag- Keine Menschenseele weit und breit. Von hier würde eigentlich die Tour starten.

Lawine im Arntal
 Nach einer kurzen Pause starteten wir von der unteren Alm , in Kehren ging es aufwärts und die Sonne brannte herab. Mit Besorgnis dachten wir daran, dass der Schnee durchweichen wird und die langen Flachpassagen, die wir herwärts stiegen, beim Zurückfahren grausam anstrengend werden würden. Die Route schwenkt nun immer mehr nach Westen und wieder geht es flach dahin. Links und rechts sahen wir riesige Lawinenfelder, die es im schneereichen Winter hier gab. Nun wird es steiler, um nach einer Hütte erneut flach weiter zu gehen. In der Hitze der Sonne schlauchte uns der lange Hatscher ganz schön. Die ganze Zeit hält man sich im Talgrund und weit hinten öffnet sich der Kessel, man fühlt sich wie in der Arktis- Schnee überall. Dort wird das Bachtal enger und die Tour  zieht  nach rechts über die Hügel, die sich einer nach dem Anderen auftun.
Blick zurück ins hintere Arntal ca. auf 2300 Meter Höhe
Man kommt langsam auf die Höhe der umliegenden Gipfel, links das Degenhorn und vor einem die Kugelwand. Doch erst spät erkennt man, dass die Arntaler Lenke, der Übergang ins Winkeltal, links versteckt liegt. Unser Ziel war diese Scharte und ziemlich geschlaucht gingen wir die letzten coupierten Hügel zum Endpunkt an.
die Arntaler Lenke
Oben angekommen hatte man einen schönen Blick nach Osten und auf die Hochgrabe. Nach einer ausgiebigen Brotzeit begann die Abfahrt zurück. Die Hänge sind ideal geneigt, der Schnee hatte bei uns aufgefirnt und so konnten wir elegante Schwünge ins Tal machen. Leider wird es bald schon wieder flach und ab der Örtlichkeit "Beim Garten" mussten wir immer wieder mal anschieben und spätestens nach den Stalleralmen wurde es anstrengend. Doch wie gesagt: Normalerweise kommt man bis hierher mit dem Fahrzeug!
So schoben wir erschöpft in praller Sonne hinaus zum Parkplatz und genossen in einem Wirtshaus ein Bier. 

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