auf dem Fontaninetrail 421 |
Im Herbst 2024 waren wir endlich wieder einmal am Lago. Lago di Garda natürlich. Unzählige Male waren wir schon unten, haben etliche schwerste Trails probiert. Haben das Bike getragen, geschoben oder versucht, steilste Stufen abzufahren. Da waren Namen wie 601er, Dalco und Rocchetta dabei. Doch diesmal wollten wir den 421er probieren.
Ulrich Stanciu schreibt in seinem Gardaseeführer zur Abfahrt folgenden Text:
"Auf grobschottrigen Geläuf geht es über Felsstufen und durch enge felsige Hohlwege bergab- eine Herausforderung auch für staatlich geprüfte Enduro- Biker.Viel Federweg und ein mutiges Herz sind gefragt.... aber der Trail bleibt gespickt mit Felsbrocken, Stufen und knorrigen Wurzeln....Wer auf dem Trail bleibt, hat noch etliche Mutproben in gröbstem Gelände vor sich."Soweit die treffende Beschreibung des erfahrenen Trailscout Stanciu, der neben Elmar Moser, die Biketouren am Gardasee mitgeprägt hat.
Die Anfahrt dorthin ist schnell erklärt: Man kommt vom Ledrosee über den Tremalzo, das Bocca dei Fortini hin, oder von Limone über das Val di Bondo. Alle Anfahrten münden beim Rifugio Alpini, das leider nur mäßige Verpflegung bietet, an.
Hier am Passo Nota, einer grossen Wiesensenke, wendet sich man Nordostwärts und folgt einem Almweg. Kurz in den Wald hinein und sofort in einer Rechtskehre links auf den 421er Weg hinaus.
im flacheren Teil des 421 er Sentiero |
Sofort wird es hart und steil, in der Freeridemap als schwarz- unfahrbar- gekennzeichnet. Viele Stellen sind dermaßen steil, bröselig, ausgesetzt und voller Felskanten, dass an fahren wirklich nicht zu denken ist.
Schaut selber in meinem Video, wie brutal der Trail ist:
Video zur Abfahrt
Nach einiger Zeit, lässt die Steilheit nach und flowige Abschnitte lassen einen etwas erholen. Doch wer nicht der Beschreibung Stancius folgt, die gegen Ende des Weges rechts raus auf einen Forstweg führt, sondern geradeaus dem Sentiero folgt, erlebt sein Waterloo. Man fühlt sich, wie in der Waschmaschine. Prügelhart geht es in einem Wildwasserbachbett abwärts. Man ist fast nicht mehr Herr der Lage. Alles rutscht, bröselt und fällt tief ab. Man ist im Fontanine- Bach. Hier muss man seine letzten Kräfte aufbringen und heil nach unten kommen.
Ist das geschafft rollt man gemächlich an den Ledrosee, geniesst den Blick über den wunderschönen See und lässt die gerade erlebte Hammertour.
der sehr schwere 421er Fontaninetrail |
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