Mittwoch, 27. Juli 2016

Mit dem Mountainbike auf einer Traumtour: Die Brenner Grenzkammstrasse

zwischen Portjoch und Sandjoch, der schönste Abschnitt
Der Bauer drohte mit erhobenem Holzstock den Mountainbikern, die versucht haben über die Sattelbergalm auf die Grenzkammstrasse zu gelangen. Seine Frau eilt herbei und bildet mit ihrem Mann eine Sperre, die die Biker nur durch rasches auf die andere Seite des Jeeps laufen, umgehen können. Rennend flüchten sie durchs Unterholz, um den Bauer zu entkommen. Kurze Zeit später röhrt der Jeep des Bauern auf und verfolgt.....
So hören sich die Geschichten an, die man immer wieder im Internet über den Bauern auf dem Sattelmöser gelesen hat. Dort führt eine Alpencrossstrecke, aber auch die geniale Militärstrasse der Italiener, entlang, die sich 17 Kilometer auf über 2000 Meter Höhe  an mehreren Bergen entlangschlängelt.

Die Tour kann man von Gries am Brenner starten, im Obernbergtal ist es schwierig mit dem Parken, und gemächlich pedaliert man auf der Strasse dem Talschluss entgegen. Mächtig droht der Obernberger Tribulaun im Westen und nach Obernberg endet die Strasse und man folgt einem Schotterweg zum Obernberger See.
Obernberger See mit Portjoch im Hintergrund
Auch später führt der Weg gutmütig weiter  nach oben, ruhig kurbelnd kann man die Natur genießen. Der Weg ist auch ohne GPS gut zu finden. Nur einmal, nach der Steineralm, geht es nach der zweiten Hütte quer, nahezu spurlos über eine Wiese und man trifft auf den Wanderweg, der direkt vom See heraufkommt.
Steil geht es anschliessend hoch zum Portjoch. Mindestens eine halbe Stunde schiebt und trägt man seinen Drahtesel.
Schiebestrecke zum Portjoch
Doch es lohnt sich allemal: Es empfängt einen am Portjoch eine tolle Aussicht auf das Pflerscher Tal und sofort beginnt linkerhand ein Sahnetrail am Hang entlang zu führen. Schmal, ausgesetzt, aber nie zu gefährlich. In den Internetforen wird viel diskutiert, ob der Trail in die eine, oder in die andere Richtung besser fahrbar sei- meiner Meinung wäre er andersrum ein klein wenig flüssiger zu befahren, aber von der Auffahrt her fand ich unsere Richtung passender.
wie wohl dieser Skifahrer heimkam?

Spannend windet sich der Pfad um Bergrücken und Hänge, immer neue Aussichten gibt es zu bestaunen. Das ganze in dieser Höhe mit völlig freier Sicht in steilsten Grashängen.

Flott kommt man voran, passiert Sandjoch, Flachjoch, Kreuzjoch und Steinjoch. Nicht zu vergessen, dass dies aber 17 Kilometer sind bis man am Sattelberg und seinen Bunkern ankommt.

Nach dem anfänglichen Singletrail, verbreitert sich später der Weg, was dem Spaß keinen Abbruch tut, das Naturerlebnis ist einfach zu genial.

Vom Sattelberg kann man nun die vom Wirt der Sattelbergalm extra gebaute Schiebestrecke nehmen oder über den Schotterweg an der südlicheren  Sattelalm vorbei, fahren. Ich kann euch beruhigen, aus erster Quelle habe ich erfahren, dass der Bauer verstorben ist, der die Biker nicht mochte. Abschließend empfehle ich eine Einkehr auf der nördlichen Sattelbergalm und der Rest geht rasant im Wald auf der Zufahrtstrasse bergab, wieder nach Gries.
nahe des Sattelbergs

Schild an der Sattelbergalm

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